Unternehmensberater wissen, worauf es ankommt, um Unternehmen erfolgreich am Markt zu platzieren. Sie arbeiten systematisch, ergebnisorientiert und optimieren bestehendes Geschäft und vorhandene Prozesse. Wenn Du Dich darin wiederfindest, im Idealfall bereits Erfahrung als Unternehmensberater gesammelt hast und Dich selbstständig machen möchtest, dann sind genau das die besten Voraussetzungen dafür, eine Unternehmensberatung zu gründen.
Worum geht es bei der Unternehmensberatung?
Ein gutes Unternehmen verharrt nicht im Stillstand, sondern setzt auf Vorankommen. Angesichts dessen, werden Verantwortliche möglicherweise ein Beratungsunternehmen beauftragen, um den Optimierungsbedarf der eigenen Firma prüfen zu lassen. Hier kommst Du als Unternehmensberater ins Spiel.
Du kannst durch Einblicke in die Akten, die Organisation und den Unternehmensablauf feststellen, wo noch Anpassungen vorgenommen werden können, um den Erfolg zu erhöhen. Möglicherweise hast Du Dich mit Deinen Erfahrungen und Deiner Ausbildung sogar spezialisiert. Beliebte Bereiche, in denen sich Unternehmensberatungen über eine Existenzgründung selbstständig machen, sind:
- Beratung in der Finanzierung
- Unterstützung bei Personal und Organisation
- Prüfung von Management und Marketing
Natürlich kannst Du auch eine Beratung für alle Bereiche anbieten. Allerdings ist es wichtig, Dich in Bezug auf Deine Berufserfahrung auszurichten und Deine Qualifikationen in den Vordergrund zu stellen, damit Du mit einer eigenen Unternehmensberatung erfolgreich sein kannst.
Zielsetzung vor Gründung – ein Blick auf Deine Kenntnisse
Grundsätzlich kann sich in Deutschland jeder Mensch als Unternehmensberater selbstständig machen. Du brauchst weder ein Studium, noch eine spezielle Ausbildung. Daher ist dies keine neue Geschäftsidee. Der Markt ist gut besetzt, die Konkurrenz groß. Wichtig ist deshalb, dass Du Dir vor der Selbstständigkeit dazu Gedanken machst, wo Deine Fähigkeiten liegen, in welchen Bereichen Deine Berufserfahrung hilfreich ist und wie Du bei Deinen Kunden auftreten möchtest.
Für Einzelunternehmen und Freiberufler ist es ganz besonders wichtig, Alleinstellungsmerkmale zu haben und einen entsprechenden Eindruck zu hinterlassen. Spezialisierungen können die Grundlage Deiner Geschäftsidee für die Existenzgründung sein.
Was Du brauchst? Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sollten nachweislich vorhanden sein. Diese kannst Du bereits unter Beweis stellen, wenn Du selbst eine Unternehmensberatung gründen möchtest.
Du möchtest Dich gerne spezialisieren, hast jedoch Deinen Fokus noch nicht gefunden? Einige Beispiele, die eine Inspiration für Dich darstellen können sind:
- Unternehmensberatung für IT-Unternehmen
- Beratung im Bereich der Human Resources
- Unternehmensberatung für Dienstleister
- Beratung für Management-Bereiche
- Unterstützung für Handwerksunternehmen
Die Suche nach der passenden Rechtsform – was bietet sich an?
Nachdem Du eine Zielsetzung und vielleicht auch eine Spezialisierung, sowie Deine Alleinstellungsmerkmale zusammengestellt hast, geht es nun an die weitere Planung, um die Unternehmensberatung gründen zu können. Der nächste Schritt ist die Entscheidung für eine Rechtsform.
Du kannst Dich als Freiberufler selbstständig machen. Darüberhinaus gibt aber auch die Möglichkeit, dass Du ein Gewerbe anmeldest. Grundsätzlich wird zwischen den folgenden Varianten unterschieden:
- Das Einzelunternehmen
Als Einzelunternehmen gelten Freiberufler, Kleingewerbe oder auch Gewerbebetriebe, die nur durch eine Person geführt werden. Es braucht keine besonderen Voraussetzungen für die Gründung. Die Haftung ist hier unbeschränkt. Das heißt, Du haftest mit Deinem privaten Vermögen. Für die Gründung brauchst Du kein Kapital. Du darfst keine weiteren Teilhaber mit ins Unternehmen holen, Du kannst aber Mitarbeiter beschäftigen.
- Die GbR
Die GbR ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die Gründung muss von wenigstens zwei Personen erfolgen. Das heißt, Du kannst Deine Unternehmensberatung nicht alleine gründen. Es muss ein Gesellschaftszweck vorliegen und der Name muss die Nachnamen der Gründer enthalten. Die wichtigste Grundlage ist der Gesellschaftsvertrag. Die Haftung liegt gesamtschuldnerisch beim Privatvermögen aller Gründer. Agierst Du als Freiberufler, ist lediglich eine Meldung an das Finanzamt notwendig.
- Die UG
Die UG gilt als eine besondere Form der GmbH und agiert als eine Kapitalgesellschaft. Eine Beschränkung der Inhaber gibt es nicht. Pro Gesellschafter reicht schon eine Einlage von 1 Euro. Allerdings müssen jedes Jahr Rücklagen geschaffen werden. Das ist ein klarer Unterschied zur GmbH.
- Die GmbH
Möchtest Du eine Unternehmensberatung gründen, ist eine GmbH normalerweise nicht die Rechtsform, die sich anbietet. Mit einer Mindesteinlage von 25.000 Euro pro Gesellschafter brauchst Du bereits im Vorfeld Kapital. Grundsätzlich kannst Du eine Ein-Personen-GmbH gründen. Die Abgabenordnung, sowie die Vorschriften für eine GmbH sind allerdings umfangreich.
Wie viel Geld benötige ich für die Gründung einer Unternehmensberatung?
Kein Erfolg ohne Investition – oder? Grundsätzlich ist das richtig. Wenn Du Dich jedoch entscheidest als Freiberufler in die Unternehmensberatung zu gehen, ist der Kapitalbedarf relativ gering. Du benötigst natürlich eine Ausstattung. Diese setzt sich zusammen aus:
- Technische Geräte, wie PC oder Tablet
- Business-Kleidung für die Gespräche mit Kunden
- Mögliche Miete für ein Büro
Viele Freiberufler verzichten allerdings auf das Büro und sparen sich so Kapital. Bei der Gründung eines Gewerbes kann ein höherer Kapitalbedarf anfallen. Das solltest Du bei der Planung und in Deinem Businessplan berücksichtigen.
Wer ist meine Zielgruppe?
Grundsätzlich setzt sich in der Unternehmensberatung Deine Zielgruppe aus Betrieben zusammen, die mit einer professionellen Beratung ihren Stand auf dem Markt verbessern könnten. Aber besteht überhaupt Bedarf an einer Beratung? Führe vor der Gründung Deines Unternehmens eine Marktanalyse durch. Welche Unternehmensgrößen sind passend? In welchen Branchen möchtest Du aktiv werden? Wie kannst Du Deine Kunden erreichen?
Im Kontext der Zusammenstellung der Zielgruppe kannst Du auch gleich einen Überblick über mögliche Marketing-Maßnahmen und auch über Kosten erstellen.
Brauche ich unbedingt einen Businessplan?
Nicht jede Gründung oder Selbstständigkeit basiert auf einem Businessplan. Diesen brauchst Du nur dann, wenn Du Geld von der Bank oder auch vom Arbeitsamt als Unterstützung für den Einstieg erhalten möchtest.
Für Deine eigenen Planungen kann es dennoch sinnvoll sein, sich mit einem Businessplan zu beschäftigen. Du bekommst so einen guten Überblick über Dein Kapital und Deine Erwartungen an die nächsten Jahre, da Du im Plan selbst Prognosen erstellen musst.
Hilfreich für die Entscheidung, ob Du wirklich eine Unternehmensberatung gründen möchtest, ist übrigens auch der Blick auf die Statistiken und Prognosen in diesem Geschäftsbereich. Mit einer guten Qualifikation und fundierten Kenntnissen kannst Du in der Unternehmensberatung oder der Managementberatung erfolgreich sein. Es wird davon ausgegangen, dass der Umsatz der Branche nachhaltig steigt. Durch zunehmende Unternehmensgründungen und mehr Wettbewerber auf dem Markt greifen immer mehr Unternehmen auf eine fachliche Gründungsberatung oder Unterstützung zurück.
Was muss ich zur Anmeldung wissen?
Um Dich selbstständig zu machen, ist eine Anmeldung beim zuständigen Finanzamt notwendig. Inwieweit weitere Anmeldungen durchgeführt werden müssen, wenn Du Deine Unternehmensberatung gründest, hängt von der Rechtsform ab. Bei der Selbstständigkeit als Freiberufler reicht die Meldung beim Finanzamt. Ein Gewerbe muss dagegen direkt beim Gewerbeamt angemeldet werden. Bist Du unsicher, wie es für Deine gewählte Rechtsform aussieht, kannst Du auch beim Finanzamt oder beim Gewerbeamt nachfragen.
Tipp: Als Freiberufler sparst Du Dir zu Beginn die Gewerbesteuern. Diese reduzieren Deinen Gewinn deutlich.
Kann ich auch Angestellte beschäftigen?
Du weißt schon bei der Gründung, dass ein Angestellter Dich unterstützen soll oder Du vielleicht sogar mehrere Berater einstellen möchtest? Das kannst Du natürlich tun. Bedenke nur, dass diese fachliche Kompetenzen mitbringen sollten. Potenzielle Angestellte sind für Dich immer erst einmal ein Kostenfaktor. Strategisch sinnvoll ist eine Anstellung meist erst dann, wenn Du bereits Kundschaft hast und die Umstände dafür sorgen, dass Du Deine Kunden nicht mehr alle adäquat selbst betreuen kannst. Auch nach der Gründung als Freiberufler kannst Du jederzeit eine Anstellung von Mitarbeitern vornehmen.
Durchstarten nach der Gründung
Du hast Deine Fähigkeiten analysiert, Deine Alleinstellungsmerkmale erarbeitet, eine Zielgruppe festgelegt, einen Überblick über den Kapitalbedarf bekommen und Deine Unternehmensberatung angemeldet? Dann kann es losgehen. Der nächste Schritt ist das Marketing. Gerade in sozialen Netzwerken sind Deine Chancen groß, auf Dich aufmerksam zu machen und keine zu hohen Kosten im Marketing zu haben.
Du selbst bist bei der Unternehmensberatung Dein erster Kunde. Je erfolgreicher Du in Deinem Berufsfeld bist, umso schneller wird Dein Unternehmen bekannt.